3 - Die historisch-rechtliche Entwicklung zu Homosexualität in Deutschland [ID:3909]
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Ganz herzlich willkommen heute Abend zu unserer vierten Veranstaltung. Wir freuen uns vom

Organisationsteam sehr über ihr ungebrochenes Interesse. Das ist ganz toll zu sehen. Es ist

mir eine große Freude, Ihnen heute im Geleicht vorstellen zu dürfen vom Lehrstuhl für Menschen

Rechte. Und zwar ist es so, dass Frau Leicht einen ganz maßgeblichen Beitrag zum Zustandekommen

dieser Veranstaltung geleistet hat, wofür wir, und da spreche ich sicherlich im Namen des

ganzen Organisationsteams, ihr sehr herzlich danken. Ganz kurz, Stichpunktartig zu Frau Leicht. Im

Geleicht hat studiert, darunter auch ein Jahr an der York University in Toronto in Kanada. Und

sie hat ihren Magistraabschluss gemacht in den Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität

und in den Politikwissenschaften und der Soziologie an der FU Berlin. Das heißt,

es ist eine schöne Kombination zweier Berliner Universitäten, die hier zu einem Magistraabschluss

geführt haben. Nach ihrem Studium, das vom Studienförderungswerk der Hans-Böckler-Stiftung

gefördert wurde, absolvierte sie ein halbjähriges Praktikum am Deutschen Institut für Menschenrechte

in der Abteilung Menschenrechtsbildung in Berlin. Direkt im Anschluss wurde sie Ende 2009

wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik im oder

am Institut für politische Wissenschaften der FAU, wo sie derzeit promoviert zum Thema Wer findet

Gehör zur kritischen Reformulierung des menschenrechtlichen Universalismus. Frau Leicht

zeichnet eine große Aktivität aus, dass sie in vielen Bereichen tätig ist. Sie leitete zum

Beispiel 2010 und 2011 die zweite und dritte internationale Akademie Remembrance and Human

Rights der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft in Berlin. Sie organisiert Fachtage zum

Beispiel 2013 zum Thema Inklusion als Menschenrecht oder jetzt im Februar hier an der FAU für

feministische Kritik und Menschenrechte. Imge Leicht ist Mitglied im Arbeitskreis Politik und

Geschlecht in der Deutschen Vereinigung für politische Wissenschaften, dessen Sprecherin

seit 2012 ist. Sie ist Mitglied im Nürnberger Menschenrechtszentrum, sie ist Mitglied im

Netzwerk Migrationsrecht, in der pädagogischen Werkstatt Menschenrechtsbildung und NS-Geschichte

und im Arbeitskreis Erinnerung und Menschenrechte. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte, also

Gender, Diversity, Intersektionalität, Menschenrechte, Antidiskriminierung und

Intersektionalität, sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung als Menschenrecht, feministische

und postkoloniale Theorie und die Felder Migration, Integration, Multikulturalismus und Rassismus,

das sind Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte auch und das ist ganz wichtig hier an der FAU,

vertritt sie diese Schwerpunkte in der Lehre. Zu diesen Feldern hat sie auch eine ganze Reihe

von Veröffentlichungen vorgelegt und ich muss sagen, ich freue mich sehr auf den Vortrag heute

von Imge Leicht und zwar zur historisch-rechtlichen Entwicklung von Homosexualität in Deutschland.

Vielen Dank Anja für die sehr umfassende und herzliche Einführung, Vorstellung. Ich freue mich

sehr auch bei dieser Ringvorlesung, an der ich nun, wie Sie gehört haben, mitwirke,

auch sprechen zu dürfen, also selber auch einen Vortrag halten zu dürfen zu dem Thema oder mit

dem Titel die historisch-rechtliche Entwicklung. Die historisch-rechtliche Entwicklung kann ich

nicht darstellen, das wäre viel zu umfassend. Ich glaube, ich werde eh schon ein bisschen hadern

mit der Zeit, ob ich sie schaffe einzuhalten. Von daher werde ich mich einschränken müssen und

habe mich entschieden, mich auf den Paragrafen 175 im Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland

fokussieren, sprich der strafrechtlichen Verfolgung und Verurteilung von Männern

wegen homosexueller Handlung. Auch aus zeitlichen Gründen werde ich auf die

Entwicklungen oder auf die spezifischen Entwicklungen in der DDR auch leider nicht eingehen können.

Schwule waren in der frühen Bundesrepublik eine der größten, wenn nicht sogar die größte,

verfolgte Gruppe. In den ersten 20 Jahren, also bis die erste Reform des Paragrafen 175

stattfand, wurden circa 100.000 Verfahren eingeleitet und 50.000 Männer wurden verurteilt.

Diese Geschichte der Kriminalisierung und Verfolgung von Homosexuellen ist eine Geschichte,

die immer wieder in Vergessenheit gerät, aber es ist auch eine Geschichte, die noch lange

nicht abgeschlossen ist. Lesben waren von der Strafverfolgung zwar nicht betroffen, das hieß

jedoch nicht, dass sie weniger stigmatisiert und diskriminiert wurden. Die Existenz lesbischer

Begehrens und lesbischer Lebensweisen wurden weitgehend geleugnet und dadurch unsichtbar gemacht.

Presenters

MA Imke Leicht MA Imke Leicht

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:49:41 Min

Aufnahmedatum

2014-05-07

Hochgeladen am

2014-06-13 13:55:19

Sprache

de-DE

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